Rezension Peter J. König: The Ferrari Book Günther Raupp Preface by Piero Ferrari

Zunächst einmal sticht die Farbe dieses futuristischen Boliden in das Auge des Betrachters, wenn er, so wie es dem Schreiber dieser Zeilen ergangen ist, auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober auf dem Messestand beim teNeues-Verlag sich aufmerksam die Neuerscheinungen angesehen hat. In der Fülle von hochwertigen Bildbänden stach dieser heraus, wegen seiner Farbdominanz auf der Coverseite und seiner voluminösen Präsenz, die sofort Bedeutung suggerierte. Wer sich jemals mit hochwertigen Markenprodukten und ihren Erkennungsmerkmalen beschäftigt hat, weiß, dieses spezielle Signalrot ist nur einem Kultobjekt zuzuordnen, es ist der besondere farbliche Auftritt eines Ferraris, es ist das Rot, das seit jeher eine Einheit mit diesem Supersportwagen, dem Nationalstolz aller Italiener bildet.

Der bekannte Fotograf Günther Raupp beschäftigt sich schon sehr lange mit der Marke Ferrari. Nach dem Studium der Malerei und Kunstgeschichte hat er sich die Fotografie als Medium ausgesucht, um so seinem künstlerischen Schaffen Ausdruck zu verleihen. Durch die Darstellung von Objekten aus der Industriegeschichte machte er sich schnell einen Namen. Damit einhergehend konnte er seine Leidenschaft für außergewöhnliche Automobile mit dem Kauf seines ersten Ferrari Dino befriedigen. Seitdem besteht eine enge Verbindung zwischen Günther Raupp und seiner fotografischen Passion, die Kultfahrzeuge von Ferrari überall ins beste Licht zu rücken. Gleichgültig ob auf der Rennstrecke, auf den Boulevards dieser Welt oder unter Studiobedingungen, Raupp lässt die ohnehin schon atemberaubenden Objekte aus Maranello in spektakulären Auftritten erscheinen, Göttinnen gleich. Die Zusammenarbeit mit dem Hause Ferrari hat sich mit den Jahren so intensiviert, dass er seit Jahren den offiziellen Jahreskalender fotografiert und verantwortet. Zudem hat er viel beachtete Fotoausstellungen auf die Beine gestellt, alle nur von einem Gedanken getragen, wie gelingt es den Mythos Ferrari in seiner optimalsten Form auszuleuchten und darzustellen. So ist es nur eine logische Konsequenz, wenn viele seiner einmaligen Bildwerke in einem besonderen Fotoband von teNeues einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind. Dass das äußere Erscheinungsbild sehr imposant gestaltet wurde, ist hier bereits angeklungen. Dies weckt natürlich besondere Erwartungen und Vorfreude bezüglich des Inhaltes.

Beginnen muss man mit der grundsätzlichen Feststellung, dass es sich hierbei um ein Buchprojekt höchster Qualität handelt. Dies gilt für den Inhalt sowieso, entspricht aber auch für das edle Material, das insgesamt verwendet worden ist, denn ein solcher Prachtband muss auch nach vielmaligem Durchblättern wie neu erscheinen. Konzentrieren wir uns jetzt auf den Inhalt, indem wir den gewichtigen Buchdeckel öffnen und auf der ersten Seite erneut auf den ganz in schwarz gehalten Titel stoßen, „The Ferrari Book“, wie schon außen über der roten „Göttin“ ganz in Silber. Auf der nächsten Seite folgt einmal die Ablichtung einer herzlichen Grußbotschaft von Enzo Ferrari an Günther Raupp. Dieser wiederum widmet auf derselben Seite diesen Bildband dem legendären Commendatore. Darauf folgt die Inhaltsangabe, die sich in folgende Kapitel unterteilt: 

Preface by Piero Ferrari
The Ferrari Story
A Picture Portofolio of seven Decades
Photo Exhibitions
Photographer Günther Raupp
Featured Models in Number
Thank You
Imprint, Contact, Copyrights
The Content of the Captions

Das Vorwort hat der Sohn des alten Ferrari, Piero Ferrari verfasst. Werner Schruf erzählt die Geschichte der legendären Rennwagenschmiede und Fabrikation von Luxuskarossen von den Anfängen bis zu dem heutigen Tag. Dabei werden nicht nur die Erfolge auf den Rennstrecken aller Welt gewürdigt, sondern auch gezeigt, mit welchen Helden des Motorsports diese Siege jeweils errungen worden sind. Alle Namen hier aufzuführen, würde das Format sprengen, im Buch jedoch ist neben den uns so geläufigen Fahrern wie Niki Lauda und Michael Schuhmacher keiner vergessen worden. Danach beginnt die Bildparade mit wirklich phantastischen Aufnahmen. Zumeist doppelseitig werden die Modelle der einzelnen Epochen vorgestellt, sowohl als Renn- oder aber auch als Straßen Version. Wenn Ferrari-Rot nicht dominiert, passt die jeweilige Lackierung künstlerisch abgestimmt zu dem Umfeld, wo fotografiert wurde. Dies ist die Handschrift von Günther Raupp, unverkennbar. Um den Gesamteindruck der Aufnahme nicht zu stören, ist  rechts unten in kleinen Lettern erwähnt, um welches Ferrari-Modell es sich handelt. Die Begleittexte sind in Englisch, Deutsch, Chinesisch, Französisch und Italienisch geschrieben. Zum Schluss folgt noch eine Bildsequenz von den verschiedenen Fotoausstellungen im Ferrari-Museum in Maranello/Italien, im Haus der Wirtschaft in Stuttgart, im Pantheon in Basel und im Industrie-Museum in Völklingen. Den Abschluss bildet dann die Vita von Günther Raupp, erzählt von Rolf Sachsse, eine Auflistung aller gezeigter Modelle mit technischen Erläuterungen und ein Dankeschön des Fotografen an alle, die bei diesem Projekt mitgewirkt haben.

Wenn auch hier mit vielen Worten versucht worden ist, einen ersten Eindruck von diesem außergewöhnlichen Bildband zu vermitteln, so kann es doch nur Stückwerk bleiben, in Anbetracht dieses Kunstwerkes, das Günther Raupp mit Hilfe von teNeues gestaltet hat. Erst wenn man es gesehen hat, begreift man welche symbiotische Verbindung hier eingegangen worden ist, zwischen Ferrari, dem Modell und Günther Raupp, dem Kunstschaffenden, dessen Augen von seinem Herzen geleitet worden sind. 

Sehr empfehlenswert


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